Ein treues Sängerherz hat aufgehört zu schlagen
Am 09. Juli 2022 erhielten
wir, der MGV Mauthen, die traurige Nachricht, dass unser Sangesbruder Zankl
Georg sen, nach einer schweren und mit großer Geduld ertragenen Krankheit, für
immer seine Augen geschlossen hat.
Knapp einen Monat zuvor waren wir einer der Gastchöre beim Gründungsjubiläum der Sängerrunde Irschen und fanden uns vor der Abreise im Heimathaus von Georg ein, um ihm ein Ständchen zu bringen. Es waren zutiefst bewegende Momente, vor allem, als er uns - unfähig zu sprechen - eine Tafel mit den selbst geschriebenen Worten "Vielen Dank" entgegenhielt.
Mit Georg haben wir Mauthner Sänger einen begeisterten, verlässlichen und treuen Sangesbruder verloren. Er hat über vierzig Jahre des 1886 gegründeten Vereins mitgeschrieben und mitgestaltet. Dafür sind wir ihm zu großem Dank verpflichtet. Besonders auch in schwierigen Zeiten des Vereins hielt er diesem die Treue und ermöglichte so den Weiterbestand.
Mit dem Hause Zankl verbinden wir Sänger auch viele unvergessliche Abende in Wetzmann. Sie waren von großer Gastfreundschaft geprägt und es waren vor allem sehr lange Abende, die oft auch noch Tage danach ihre Wirkung zeigten.
Dass für einige Jahre sogar vier unserer Sänger aus einer Familie, eben der Familie Zankl, stammten, ist und bleibt wohl einmalig in unserer Vereinsgeschichte. Nun führen Martin als 2. Bass und Matthias - und das als Chorleiter - das Erbe ihres Vaters fort. Ebenso konnten wir in den letzten Jahren seinen Schwiegersohn Florian für das Singen begeistern.
Das sängerische Wirken von Georg fand auch Ausdruck in zahlreichen Ehrungen durch den Kärntner Sängerbund. Neben dem bronzenen, silbernen und goldenen Ehrenzeichen erhielt Georg für 40 Jahre Mitgliedschaft und für seine Verdienste für Heimat und Lied auch das eiserne Ehrenzeichen.
Nun ist seine Lebensreise mit nur 62 Jahren zu Ende gegangen. In diesen schweren Stunden sind unsere Gedanken bei der Trauerfamilie.
Säen und ernten, wachsen und werden, reifen und welken, kommen und vergehen - diese Naturgesetze waren Georg als Bauer und Landwirt vertraut und sie lassen sich auch auf das menschliche Leben übertragen.
Aus dem Kommen und Dasein wurde für Georg nun ein Gehen und ein Abschied, ein Übergang in eine andere Welt. Dort möge ihm der Herrgott, zu dessen Ehre er so oft gesungen hat, Erlösung von seinem Leid und immerwährenden Frieden schenken.